Was ist eigentlich Techno

Back to Basics (30.12.2007) Review
Es begab sich zu einer Zeit als sich ein junger Berliner aufmachte eine neue Art von Party zu kreieren, damals zur Zeit nach dem Fall der Mauer und Aufhebung der Innerdeutschen Grenze. Die Rede ist von Wolle XDP, dem Macher der schon legendären Tekknozid-Veranstaltungen, welche zu jener Zeit als die ersten Großveranstaltungen lange vor MAYDAY und Love Parade galten.
Gut 17 Jahre später hieß es Back to Basics, wo der Spirit vergangener Tage versprüht werden sollte. Das Motto war Programm, so gab es Technohouse Classics von 1989 ? 1992. Für diejenigen, welche schon zu der Zeit auf Partys gegangen sind oder sich für diese Musik interessiert haben, war es eine Reise zurück zu den Wurzeln von dem was wir Heute als Techno, Trance, Electro, Minimal usw. kennen.
Als wir den Austragungsort der Party erreichten, welcher sich typisch für Berlin nicht in einer Disco mit Hightech an der Decke befand, war das Haus bereits prächtig gefüllt um nicht zu sagen fast voll. Gut wir waren auch erst gegen 01:00 angekommen, da wir unsere Reise vom Hotel in Berlin mit der U- & S-Bahn unternommen haben und uns auch erst zurecht finden mussten.
Nachdem wir die Kasse passiert haben, bot sich uns eine Halle in der man auch von einer Brüstung aus dem 1.Stock auf die tanzende Menge blicken konnte. Das Soundsystem ließ keine Wünsche offen. Voluminöser Bass, klare Höhen und angemessene Gesamtlautstärke sorgten für die richtigen Hörgenuss. Beim Licht wurde sich mehr wie zu den Zeiten der Tekknozid auf Effektbeleuchtung aus Diaprojektoren beschränkt unterstützt von farbig eingefärbten Stroboblitzen und natürlich nicht zu vergessen viel Nebel. Bei einen Teil der Gäste gehörten sogar Trillerpfeifen und Leuchtstäbe zur unerlässlichen Partyausstattung, die u.a. bei der Garderobe im 1.Stock erworben werden konnten. Alle Preise, sei es bei der Garderobe als auch an der Bar, waren mehr als OK. Zudem lässt nun auch in Berlin die Biermarke mit den berühmten Schlüssel in fast allen Varianten kaufen.
Zur Zeit unserer Ankunft spielte bereits einer der legendären DJ?s Berlins ?Tanith?, dessen musikalische Roots fest mit dem Tresor und Bunker Berlin verwebt sind. Sein Sound spiegelte die Zeit aus den Anfängen vom Tresor wieder, mit Scheiben die u.a. auf den ersten Veröffentlichungen vom gleichnamigen Label (Tresor Rec.) zu finden sind, kompromisslos, hart und technoid. Abgewechselt wurde er dann von DJ EZH, der seinem gut strukturierten und groovigen Set mit Klassikern wie die Hypnotist (Kenner wissen wovon ich Rede) eine besondere Note gab. Letzter in der Reihe war Wolle-XDP, der sich in seiner musikalischen Darbietung dem Kollegen Tanith anschloss und mit einem mitreißenden Set die Menge zum Kochen brachte.
Insgesamt ein mehr als interessanter und musikalisch hochwertiger Abend. Für jeden der elektronische Musik seit Anfang der 90er hört genau der richtige Ersatz zu den ätzenden Ü30-Parties mit ihrem 80er-Sound. Und für alle Anderen ein Pflichtprogramm, um die Wurzeln und Anfänge der elektronischen Musik kennen zu lernen.

Eintrag vom: 17.01.2007


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